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Donnerstag, 28. März 2013

Asperger und die letzte Chance

Im Leben bekommt man immer wieder mal eine zweite Chance. Vielleicht auch eine Dritte. Je nach dem. Aber irgendwann ist Schluss. Man hat seine Chancen verspielt. An einem normalen Arbeitsplatz, ist es so, dass wenn man die Leistung eine gewisse Zeit lang nicht bringt, wird man entlassen.
Doch es gibt auch Einrichtungen, welche einem immer und immer wieder eine Chance geben. Eben weil sie wissen, welche Schwächen Asperger haben. Sie brauchen viel mehr Unterstützung und Verständnis als NT's. Sie können sich nicht so gut in neue Umgebungen integrieren. Dieser Prozesses braucht Monate. Doch im Normalfall klappt es. Haben sie sich mal an die Umgebung und die anderen Menschen gewöhnt, erbringen sie ohne grosse Probleme ihre Leistung. Sie tun das, was sie aufgetragen bekommen. Dies sogar schnell und auch gut.
Doch es kann vorkommen, das jemand es einfach nicht einsieht, das die Arbeit kein Hobby oder Vergnügen ist. Bei der Arbeit geht es nicht darum, seine eigenen Wünsche und Ideen zu verwirklichen, sondern die der Auftraggeber. Diese können intern aber auch extern sein. Je nach Aufgabe.
Eine Stiftung welche sich auf Asperger spezialisiert hat, ist die Stiftung Autismuslink (www.autismuslink.ch). Sie unterstützt Asperger bei der Jobabklärung und auch bei der Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Doch auch sie hat ihre Grenzen. Wenn jemand einfach nur machen will, was er will, und nicht auf das eingeht, was gefordert wird, so wird es mit der Zeit auch für diese Person schwierig. Irgendwann hat sie ihre letzte Chance vertan. Irgendwann ist Schluss. Denn es warten noch viele, welche diesen Platz dringen auch brauchen. Da macht es mit der Zeit keinen Sinn mehr, jemanden einfach zu beschäftigen, dass er beschäftigt ist. Besonders dann nicht, wenn keine Ergebnisse sichtbar sind. Wenn alles immer nur nach einer riesen Diskussion erledigt wird. Und dann erst noch nicht so wie es gewünscht ist. Auch sollten die Vorgaben, welche gemacht werden, eingehalten werden. Ist dies nicht der Fall, so muss diese Person irgendwann die Stiftung verlassen. Doch bis es so weit ist, können ohne Probleme Monate vergehen. Denn Geduld und Verständnis sind das A und O. Sie sind nötig, damit wir unser Potential entfalten können. Damit wir auch wirklich Leistung erbringen können. Was es aber auch braucht, ist die persönliche Motivation etwas zu erreichen. Auch wenn man mal etwas machen muss, was einem nicht gefällt, oder man mal länger arbeiten muss. Das alles gehört einfach dazu.
Auch das erkennen, dass so eine Stiftung die letzte Chance vor einer Rente ist, ist meiner Meinung nach wichtig. Denn das Leben ist noch lang, und viel zu schade, um einfach zu hause zu sitzen. Es bietet denen, welche wollen ein eigenes Leben. Eine eigene Zukunft. Doch dafür muss man auch bereit sein, etwas zu tun. Sich auch mal unterzuordnen  Denn wer führen will, muss zuerst geführt werden. Nur wer Befehle entgegennehmen kann, kann solche auch geben. Dies verstehen einige nicht. Sie meinen, dass alles nach ihnen laufen muss. Das geht so leider nicht. Ausser, jemand ist ein solches Genie, dass es sich lohnt. Doch so eines habe ich noch nie getroffen. Ich kenne selber sehr viele Asperger, aber eine Genie habe ich noch nie getroffen. Entgegen der Meinung, dass viele von uns Genies seien, muss ich schreiben, dass ich keines kenne.
Die letzte Chance ist im Falle eine sozialen Einrichtung, wirklich die Letzte. Danach gibt es keine mehr. Denn wer hat mehr Geduld als Menschen die sich solch einer Thematik verschrieben haben?
Wird sie nicht genutzt, so muss ich schreiben, selber schuld, oder wirklich nicht für die Arbeitswelt tauglich. Sollte dies der Fall sein, so hat sich die Abklärung aber gleichwohl gelohnt. So weiss man, dass man es wirklich nicht kann. Also hat man Gewissheit. Jedoch wenn man einfach zu faul ist, so ist das für mich etwas anderes. Das hat mit Asperger nichts zutun, sondern mit dem Menschen. Asperger kann nicht immer für alles einfach hinhalten. Man muss schon auch wollen. Will man, so ergibt sich der Rest automatisch. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

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