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Donnerstag, 19. September 2013

Asperger und die Selbstzweifel

Kaum jemand ist sich dessen was er macht, immer absolut sicher. Ein Restzweifel beleibt doch immer irgendwie. Die Menschen tun viele Dinge, ohne, dass sie viel darüber nachdenken. Zumindest, was ihren Alltag betrifft. Da ist alles eingespielt. Aber was passiert, wenn sich mal eine neue Situation ergibt, wenn man auf Arbeit was neues Lernen muss?
Nun, ich kenne die Selbstzweifel nicht. Ich bin aber auch nicht immer sicher, ob ich alles richtig mache. Jedoch denke, ich mir, wenn was schief geht, lerne ich daraus. Wenn es aber gut geht, dann lerne ich ebenfalls daraus. In beiden Fällen lerne ich etwas. Dies ist auch eine meiner Devisen. Jeden Tag was lernen. Jeden Tag was Neues entdecken. Sei es noch so klein. Alles ist für mich wichtig. Je mehr ich weiss, desto besser geht es mir.
Jedoch kenne ich viele Asperger, die sehr starke Selbstzweifel haben. Sie sind sich nie sicher, ob das, was sie mache richtig ist. Wenn sie nicht mehr weiter kommen oder wissen hören sie einfach auch. Sie ziehen sich in sich zurück. Sie sitzen einfach da oder erscheinen gar nicht mehr. Dies ist für mich eine Anzeichen von Selbstzweifel. Aber auch davon, dass sie Angst haben, dass sie nicht genügen. Dass sie einen Fehler gemacht haben. Nun, Fehler gehören zum Leben. Dank ihnen können wir uns weiterentwickeln. Klar. es gehört ein wenig Selbstvertrauen dazu und nicht Selbstzweifel. Das Selbstvertrauen kann gelernt werden.
Ich habe es so gelernt, in dem ich mir gesagt habe, dass die anderen auch nicht alles können. Auch sie machen Fehler, auch sie wissen nicht alles. Genau wie ich. Also spielt es keine Rolle, was und wie ich was mache. Hauptsache ist, dass ich zu dem was ich mache stehen kann. Dass ich, wenn ich was falsch gemacht habe, auch dazu stehe. Wenn ich nicht mehr weiter weiss, jemanden frage. Dass ich mich bemerkbar mache, wenn ich nicht mehr weiter komme. Dies hat mit Selbstvertrauen zu tun. Ich frage, ich gehe auf jemanden zu. Wer an sich zweifelt, der tut dies nicht. Da er sich nicht getraut. Weil er meint, dass die Frage schlecht oder dumm ist. Dabei ist für mich nur die Frage schlecht oder dumm, welche nicht gestellt wird. Ich sage mir immer, wer fragt, kriegt eine Antwort. Wer die Antwort nicht scheut, der soll fragen. Ich frage gerne und auch viel. So lerne ich auch viel. Fragen ist für mich auch darum wichtig, weil ich so selbstständiger werde. Was ich nicht weiss, frage ich. Danach weiss ich es. Also kann ich es das nächste Mal ohne zu fragen direkt erledigen. Ich bin so auf niemanden angewiesen.
Die Selbstzweifel stehen einem immer mal im weg. An einem schlechten Tag besonders. Die Stimmung ist eh schon im Keller, und dann noch fragen? Nein. Ich mache das auch. Aber einfach darum, weil ich an so einem Tag nicht sprechen kann. Auch wenn ich wollte, ich kann dann nur mit viel Mühe sprechen. Dieses Wissen ist zwar toll und gut, aber es hilft mir in so einer Situation nichts. Ich muss das Ganze einfach ausharren. Muss warten bis es von alleine wieder verschwindet. Etwas dagegen unternehmen geht nicht. Ich habe schon so manches probiert. Nichts hat geholfen. Also lasse ich es ganz.
Der Selbstzweifel ist auch eine Chance mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Dieser ist das Gegenteil. Was es braucht, ist ein wenig Mut. Die Antworten die mir jeweils gegeben werden, bringen mich jedes Mal weiter. Sie zeigen mir auch, das es nicht nur meine Lösung gibt, sondern auch andere. Manchmal sogar bessere.
Fragen ist für mich das Heilmittel. Immer Fragen. Es ist eine Übungssache, welche mit der Zeit immer einfacher wird. Immer einfacher geht. Auch werden die Fragen mit der Zeit präziser, genauer. So lernt man, dass nichts geschieht, wenn Fehler passieren. Das nichts geschieht, wenn man mal was nicht weiss.

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