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Donnerstag, 23. Januar 2014

Asperger und das sich durchsetzen

In der heutigen Welt, so kommt es mir jedenfalls vor, gilt nur noch was der Einzelne will. Es ist egal, was die anderen denken oder wollen. Wichtig ist, das man das bekommt, was man will. Ich schreibe jetzt bewusst "man". Weil es mir so vorkommt, als ob unsere Gesellschaft fast nur noch aus Egos besteht. Alles wollen individuell sein. Alle einzigartig. Dass das so bleibt, dafür tun die Muggel alles. Sie nehmen keine Rücksicht auf andere. Ihnen ist es egal, wenn andere unter ihrer Art leiden. Hauptsache sie bekommen, was sie wollen. Sei es Macht, Ruhm, Ansehen, oder einfach ein neues Handy. Egal. Sie kennen nichts, wenn es um sie geht. Sie können nicht einmal für andere denken. Können sich nicht einem grösseren ganzen unterordnen. Sehen den Sinn nicht ein. Schliesslich sind sie ja alles. Sie können und wissen alles. So kommt es mir jedenfalls vor. Sich in so einer Welt durchzusetzen ist nicht leicht. Besonders für Autisten nicht. Ich kann sehr viel denken. Aber das Gedachte auch in die reale Welt übertragen, ist nicht so einfach. Auch sehe ich mich nicht als individuell an. Sondern als ein Teil einer Gesellschaft. Als Teil eines Ganzen. Dieses Ganze kann nur bestehen, wenn alle zusammenhalten. Und nicht, wenn jeder nur auf sich bedacht ist. Wenn jeder nur für seinen eigenen Vorteil schaut. 
In der Geschäftswelt ist das am besten zu beobachten. Da kämpft fast jeder um die Anerkennung des Chefs der Kollegen. Jeder oder fast jeder, will gut dastehen. Erhofft sich eine bessere Stellung. Mehr Lohn. Mehr Annehmlichkeiten. Ein besseres Leben. Dafür sind viele bereit, andere zu opfern. Sie machen andere beim Vorgesetzten schlecht. Weisen auf Fehler hin. Arbeiten länger. Aber es geht doch vielen nicht darum, dass sie mehr arbeiten. Sie wollen nur mehr kassieren. Wollen mehr Macht.
Ich habe mich früher nie durchsetzen können. Habe mich immer gewundert wieso andere mehr bekommen. Weiterkommen. Wieso ich immer übergangen werde. Heute weiss ich es. Ich konnte mich nicht wehren, weil ich mich nur in meinem Kopf gewehrt habe. Dies aber nicht gegen Aussen getragen habe. Mich nicht geäussert habe. Ich wusste auch nicht wie. Denn ich kenne nur freundlich oder böse. Ich kenne das dazwischen nicht. Wenn mir etwas nicht passt, dann kann ich voll ausrasten. Obwohl es keinen Grund gibt, auszurasten. Aber ich kann es nicht unterscheiden. 
Doch ich habe gelernt, wenn mir was nicht passt, dies einfach zu sagen. Nüchtern. Ohne nichts. Einfach nur Information weitergegeben. Mehr nicht. Das gelingt mir aber nicht immer. In der Geschäftswelt ist es wichtig, das man sich durchsetzen kann, sonst wird man immer übergangen. Heute lasse ich mir nicht mehr alles gefallen. Wenn mir was nicht passt, bespreche ich das mit meinem Chef. Nicht erst Tage später sondern gleich. Wenn das nicht geht, so schreibe ich ihm eine EMail. Für mich ist es wichtig, dass Probleme gleich besprochen werden. Sonst sammeln sie sich an, und wenn es zum Streit kommt, fällt dieser heftigst aus. Das habe ich zuviele Male erlebt. Das muss nicht mehr sein. 
Ich kann aber auch zu Gunsten einer grösseren Idee oder Planes meine eigenen Interessen zurückstecken. Kann auf das verzichten, was mir zustehen würde. Mir ist es wichtig, dass die Firma voran kommt. Geht es der Firma gut, so habe ich ein Auskommen. So kann ich leben. 
Doch nicht nur auf Arbeit, sondern auch im Privaten ist das sich durchsetzen wichtig. Ich bespreche alles mit meiner Frau. Wir sehen uns als Paar. Nicht als Einzelpersonen, die durch Zufall zusammen sind. Gemeinsam können wir mehr erreichen, als einzeln. Auch ist es schön, sein Leben mit jemandem zu teilen, der einem liebt. Da geht es meiner Meinung nach nicht mehr darum, wer hat recht. Wer kann sich durchsetzen. Sondern es geht doch darum, wie können wir etwas gemeinsam erreichen. Gemeinsam ein Problem lösen. Das ist es doch, was eine Beziehung ausmacht. Das Gemeinsame, und nicht das gegeneinander. 

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