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Dienstag, 14. Oktober 2014

Asperger und leere Gedanken

Leere Gedanken sind ein Paradox. Nichtdenken ist etwas, das nichts geht, und doch geht es. Ich kann Nichtdenken. Kann einen leeren Kopf haben. Ihn nicht wahrnehmen. Das ist nicht gut. Denn wenn ich leere Gedanken habe bin ich für nichts zu gebrauchen. Ich kann dann nichts tun. Wie sollte ich auch? Wer nicht denken kann, der kann auch nicht handeln. Bei mir ist das jedenfalls so.
Für mich ist der Gedanke so etwas wie ein Gefäss. Der Gedanke selbst ist nicht. Nur die Hülle. Was den Gedanken ausmacht, ist sein Inhalt. Der Inhalt erst lässt und leben und fühlen. Uns sein. Das ist etwas das ich im Normalfall auch habe. Gedanken gefüllt mit Vielem Zuvielem. Aber das ist für mich ok und normal. Ich kenne es nicht anders. Aber ich kenne es auch, das ich leere Gedanken habe. Das ich den Gedanken nicht füllen kann. Das ich meinen Kopf nicht merke.
Sie wie die Muggel die Emotionen brauchen, damit sie wissen das sie sind, brauche ich das mit meinem Kopf. Wenn ich ihn nicht wahrnehme, dann nehme ich nichts wahr. Ich kann nur abwarten bis das wieder vorbei geht. Das aber, kann Tage Woche dauern. Ich weiss es nicht. Kann es auch nicht steuern. Wüsste nicht wie.
Auch das ich das hier schreibe ist für mich schon eine riesige Anstrengung. Denn ich schreibe kann aber nicht denken. Überlasse das Schreiben meinen Fingern. Liest sich komisch, ist aber so. Meine Finger flitzen über die Tastatur, aber ich weiss nicht, was ich schreibe. Sie schreiben einfach wie von selbst.
Das ist nicht gut. Denn ich habe einen grossen Teil der Kontrolle über mich nicht. Ich merke mich nicht. Merke nichts. Das ist nicht gut. Nur, dagegen was tun, nein. Warten und lesen. Lesen hilft ein wenig. Auch Sport. Aber auch nicht in dem Mass wie er sollte. Aber besser als nichts. Nur, alles kostet mich enorm viel Energie. Ich muss mich für alles überwinden. Das ist nicht, weil ich faul bin, sondern weil ich nicht kann. Ich bin blockiert. Keine Gedanken. Leere Gedanken.
Ich habe auch schon gehört, das es schön sein muss, nichts zu denken. Nein, ist es nicht. Ich mag das nicht. Es ist die Grundlage dessen was ich bin. Denken. Nicht nichtdenken. Das ist nicht mein Ding.
Ich muss ständig was studieren. Lesen analysieren. Diskutieren. Aber nicht Nichts. Das geht nicht.
Aber es geht doch. So wie jetzt. Damit muss ich leben. Es ist ein Teil meiner Behinderung. Ich muss sie akzeptieren. Muss muss mich organisieren. Muss. Nun, muss ich ? Muss ich wirklich? Ja, wenn ich in dieser Welt zurecht kommen will, muss ich. Denn ich will ja nicht einfach nur existieren und abhängig sein. Ich will ich sein. Frei sein. Frei in den Gedanken. Den gefüllten Gedanken, nicht der Leeren. Das ist das, was komisch ist.
Lange wusste ich nicht, das ich das haben kann. Das weiss ich erst seit etwa einem Jahr. Diese Erkenntnis hilft mir nicht wirklich weiter. Aber ich weiss immerhin, das es nicht dauerhaft ist, sondern nur vorübergehend. Das ist immerhin beruhigend.
Leere Gedanken können aber auch gut sein. Sie entspannen das Gehirn. Entspannen mein ICH. Das ist auch gut. Vielleicht sind die leeren Gedanken ja eine Art Schutz vom Gehirn. Von meinem Verstand.

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