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Dienstag, 19. Mai 2015

Asperger und Entscheidungen

Entscheiden, entscheiden. Das ist ein Problem. Aber auch nicht. Ich kann mich entscheiden zwischen Dingen, aber nicht wenn es darum geht, etwas zu unternehmen. Will ich das oder das machen? Keine Ahnung. Dafür brauche ich viel Zeit. Zu viel. Aber ich kann es nicht ändern. Nur, wenn ich eine Herausforderung gestellt bekomme, dann kann ich mich entscheiden. Nicht wegen der Sache sondern der Herausforderung wegen.
Entscheiden bedeutet doch alles durchdenken. Sich Gedanken machen. Nur, wenn man viel und genau denkt, passiert es eben leicht, das man zu keinem Ergebnis kommt. Wie auch. Ich muss immer noch mehr denken. Noch genauer. Nur, ich versuche zu lernen, das es das nicht braucht. Einfach der erste Gedanke nehmen. Das war es. Nur, das ist einfacher geschrieben als getan. Ich weiss das ich das kann nur weiss ich nicht wann.
Das ist auch so was. Entscheiden kann nicht geübt werden, auch wenn das die NT immer wieder behaupten. Es geht ja um mehr als nur die Sache, das Ding. Es geht um Veränderung. Veränderung wiederum muss nicht sein. Alles soll so bleiben wie es ist. Nur, das wird es nie sein. Denn das Leben ist Veränderung. Entscheidung. Jeden Tag. Jede Stunde. Ständig. Trotzdem habe ich meine Mühe. Auch nach 40 Jahren habe ich immer noch meine Mühe damit. Ich muss einfach einsehen, dass ich das wohl nur begrenzt je werde tun können. Das Entscheiden. Naja, schlimm es es für mich nicht. Wieso auch? Ich meine, ich lebe ja mein ganzes Leben schon so. Für mich ist es normal. Dennoch versuche ich das in den Griff zu bekommen. Wieso auch nicht. Mal wieder eine Herausforderung. Muss auch sein.
Veränderung und Entscheidung. Das sind die beiden Worte mit denen so denke ich viele Autisten Mühe haben. Nur auch NT haben mit Entscheidungen Mühe. Siehe Politik. Oder auch in einer Firma. Keiner will Schuld sein. Sich entscheiden. Immer wird alles wieder und wieder besprochen. Keine Entscheidung. Naja, also bin ich ja in bester Gesellschaft. Denn auch die NT haben ihre Probleme damit. Nur, sie kommen irgendwann zum Punkt. Sie entscheiden dann einfach. Ich eben nicht. Ich denke einfach. Nur, wenn ich alles bedacht habe, dann entscheide ich mich. Dann komme ich zum Punkt. Oder aber ich kenne eine ähnliche Situation dann kann ich auf meine Erfahrung zählen. Komme schneller zu einer Entscheidung. Aber eben, schneller bedeutet in diesem Fall Tage, Wochen. Nicht eben Monate Jahre. Das ist auch was.
So durch das Leben zu gehen ist nicht immer einfach. Denn es erschwert auch vieles. Will ich was tun muss ich mich entscheiden wie und wann. Da fängt es ja schon an. Habe ich alles durchgedacht ist es erledigt. Nur, gemacht habe ich es nicht. Nicht real. Nur in meiner Welt. Auch so ein Problem. Wie soll ich erklären das ich es gemacht habe aber eben doch nicht. Mich entschieden habe, aber scheinbar doch nicht. Das ist so denke ich das Problem, welches sicher viele Autisten haben. Wobei sich die Frage stellt, was ist real und was nicht? Meine Welt oder die Welt die die NT als real betrachten? Ich weiss es nicht. Meine Welt ist für ich das Reale. Ich muss sie nur mit der NT-Welt verbinden. Nur. Das ist wieder so ein Problem. Wie soll ich das machen? Dafür muss ich mich auch entscheiden. Klar, ich lebe in dieser Welt. Die Frage ist, wie trete ich auf. Wie spreche ich. Wie bewege ich mich. Wie erledige ich das was ich muss. Fragen über Fragen. Entscheidungen. Entscheidungen. So geht das den ganzen Tag. Manchmal kann das echt nervig sein. Hemmend. Ich komme nicht so schnell voran wie ich will. Kann nicht das tun was ich will. Vorhabe. Naja, was es dann eben braucht ist, das mich die Menschen um mich so akzeptieren wie ich bin. Müssen vieles ausgleichen. Verständnis haben. Dafür bin ich ihnen auch dankbar. Denn sonst so denke ich könnte ich nichts tun. Wie auch. Wenn die Umgebung nicht stimmt, dann wird das nichts mit der Arbeit. Das kenne ich von früher her. Heute ist das anders. Diese eine Entscheidung hier zu arbeiten, die bereue ich bis heute nicht. Auch nach all denn Jahren. Mal eine Entscheidung die ich einfach so gefällt hatte. Oder hat sichs einfach ergeben. Wie auch immer. Entscheiden muss sich jeder Mensche irgendwie ständig. Die Frage ist doch nur, wie viel muss man dafür denken und wie viel tun man einfach so ohne zu denken.

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