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Dienstag, 31. Mai 2016

Asperger und kein Mitgefühl

Mitgefühl. Was für ein Wort. Ich meine, ich wusste lange nicht einmal, dass es dieses Wort gibt. Ganz zu schweigen, von, was es bedeutet. Das mag jetzt komisch klingen, ist aber so.
Denn, mit dem Thema Mitgefühl respektive Gefühle im Allgemeinen, habe ich mich bis vor wenigen Jahren gar nie beschäftigt. Ich wusste nur, das es das Wort gibt aber nicht dessen Bedeutung.
Das Mitgefühl, so frage ich mich immer mal wieder, ist das ein Gefühl oder heisst es nur so. Ich selber weiss es nicht. Aber wie es scheint, ist es ein Gefühl, das keines ist. Naja, NT-Welt halt.
Die sprechen immer mal wieder, oft davon. Mitgefühl. Mitgefühl haben. Mitfühlen. Nachfühlen. Da wird gefühlt, ich frage mich, machen die noch was anderes ausser fühlen? Manchmal, so denke ich, nein.
Alles dreht sich bei denen immer nur um, wie man sich fühlt. Wie sich andere fühlen. Ich frage das nie. Will aber auch nicht gefragt werden. Wieso? Weil ich keine Antwort auf die Frage weiss. Und, sie deshalb für mich nicht logisch ist. Also verschwendete Zeit. Zumal viele ja nur andere fragen, damit sie denen ihr Leid erzählen können. Wie es dem anderen geht, ist ihnen ja eigentlich egal.
Mitgefühl. Ein Wort. Mehr nicht. Für NT aber eine Welt. Die können so denke ich, das Mitgefühl nicht ausschalten. Es ist scheinbar einfach da. Nun, das muss komisch sein, wenn man nicht selber entscheiden kann. Immer nur von solchen komischen Sachen geleitet werden, muss mühsam sein. Wie es für die NT wirklich ist, weiss ich nicht. Mich würde so was jedenfalls stressen. Da hat man ja nicht vom eigenen Leben, wenn man immer mit anderen mitleiden muss. Sich freuen muss. Einfach weil da so ein Gefühl ist, dass sich nicht ausschalten lässt.
Da stellt sich doch die Frage. Bin ich den gefühlskalt? Ich meine, sind mir die anderen Menschen egal? Sicher nicht. Im Gegenteil. Mir ist es sogar sehr wichtig, das es ihnen gut geht. Das sie zufrieden sind. Nur, ich kann es eben nicht nachfühlen. Kann nicht wie sie, das Selbe empfinden. Das macht auch meine Sprache anderes. Sie ist eben nicht so emotional mit Gefühlswörter gespickt. Nein, sie ist direkter und ohne die Gefühlswörter.
Für diejenigen die mit Autisten arbeiten ist das kein Problem. Aber für diejenigen, die Autisten nicht kennen, ist es befremdend. Denn vertraute Wörter die sie einfach so gebrauchen, fehlen plötzlich. Diese Abwesenheit von solchen Wörter kann bei ihnen ein Gefühl! von komischer Kauz auslösen. Kann sie irritieren. Ja sie können Angst kriegen. Wie auch immer, sie verstehen uns so nicht. Sie meinen, nur weil viele von uns eine andere Sprache haben, seinen wir zu verachten. Oder sie schauen auf uns herab, wie es so schön  heisst. Nein, sie verstehen einfach nicht, das viele von uns mit den Gefühlen von sich und anderen einfach nichts anfangen können. Ja, viele diese Sprache nicht verstehen.
Was ist daran so verkehrt? Sie verstehen unsere Sprache auch nicht. Aber wir müssen sollten ihre Sprache lernen. Sollte so sprechen wie sie. Nein, das wären einfach nur leere Worte. Das würden sie merken. Und, es ist zu anstrengend so zu sprechen. Ich habe es mal versucht. Katastrophe. Nein, dass muss echt nicht mehr sein. Ich spreche so wie ich eben spreche. Ich meine, sprechen die NT so, dass wir sie verstehen können? Wenn sie unter sich sind. Nein, sie sprechen einfach ihre Sprache. Dass es aber Menschen gibt, die diese Sprache fast nicht verstehen, ist ihnen oft nicht bewusst. Naja, muss auch nicht. Sie sind ja die Mehrzahl und nicht wird.
Mitgefühl. Ein Wort zusammengesetzt aus den Worten MIT und GEFÜHL. Zwei Wörter die für mich nicht zusammen passen. Aber für die NT scheint es so zu sein, das sie eben zusammenpassen. Es beschreibt scheinbar ein Zustand den sie selber nicht genau schreiben können, da er je nach geschilderter Situation anderes sein kann. Komische Sache. Echt, ich bin froh, dass ich das nicht habe.
Ich vermisse das auch nicht, weil ich nicht weiss, was es ist. Das verstehen die NT dann wiederum nicht. Denn, sie meinen echt, das alle Menschen wissen was Mitgefühl ist. Lasst sie euch mal das beschreiben. Schaut mal was sie euch sagen werden. Genau beschreiben können sie es auch nicht. Eine Empfindung beschreiben ist nicht einfach. Ich könnte es überhaupt nicht. Aber kann es die Art die nur in Gefühlen lebt?

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    es ist interessant wie du dein Verhältnis zum Mitgefühl beschreibs, es hilft mir, meinen Partner besser zu verstehen. Manchmal scheint es mir auch so, als hätte er gar kein Mitgefühl mit mir.

    Mitgefühl und nachfühlen, was jemand anderes fühlt, ist nicht ganz dasselbe. Ich muss nachfühlen können, was jemand anderes fühlt, um Mitgefühl entwickeln zu können. Dann weiß ich wie mein Gegenüber sich fühlt, und dann das reflektieren und dazu ein eigenes Gefühl entwickeln. Ich fühle dann nicht die Freude oder das Leid der Person. Aber ich freue mich, weil ich weiß dass es dieser Person, die mir wichig ist gut geht, oder es tut mir weh zu sehen, dass mein Gegenüber traurig und enttäuscht ist. Ich fühle mich dann nicht auch enttäuscht, dazu habe ich ja keinen Grund. Aber ich merke, die Person ist jetzt enttäuscht, und das tut mir leid, weil ich die Person mag.

    Das macht mich traurig, und DAS ist Mitgefühl. Ich hoffe, so ist es verständlicher. Wenn du sagst, du möchtest dass es den Menschen die du magst gut geht, und es macht dich traurig zu hören dass es ihnen schlecht geht, dann hast auch du Mitgefühl.

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