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Dienstag, 8. November 2016

Asperger und das Boreout

Was ein Burnout ist, das wissen sicher alle. Aber ein Boreout? Nun, das ist das Gegenteil. Es bedeutet, dass man unterfordert ist. Sprich, man ist überfordert durch Unterforderung. Auch das kann es geben. Sogar mehr als man meint.
Nun, was hat das alles mit Autismus zu tun? Ganz einfach, auch Autisten können unterfordert sein. Auch wir können zu wenig Arbeit haben. Zu wenig Sinn. Ich denke, das haben sogar mehr, als man meint. Denn, viele Autisten sind arbeitslos oder machen Jobs die nicht dem entsprechen, was sie können. Das führt genau so zu Depressionen und Zusammenbrüchen wie das Burnout.
Es ist auch ein Thema, das noch nicht so bekannt ist. Überfordert sein, das geben viele heute schneller zu als auch schon. Aber unterfordert sein? Das sicher nicht. Wieso nicht?
Ich meine, was ist daran so schlimm? Nichts. Unterforderung kann aber auch entstehen, wenn man die Arbeit, die man tun sollte, nicht sieht. Sprich man weiss nicht wo beginnen. Dann tut man nichts. Dass kennt ihr sicher auch nur zu gut. Was passiert dann? Unterforderung. Man sitzt da und weiss nicht was tun. Langweilt sich. Und irgendwann hat man genug von allem. Was auch zu einem Jobverlust führen könnte. Einfach weil die NT nicht begreifen, was es braucht, damit ein Autist eben produktiv sein kann. Das das nicht für alle Autisten gleich ist, ist mir klar. Aber den NT? Das aber ist ein anderes Thema.
Jedenfalls erlebe ich das auch ab und zu. Denn ich bin im Moment darauf angewiesen, dass ich Arbeit kriege. Kann sie mir also noch nicht selber geben. Das war in den Jahren zuvor eben anders. Da gab ich mir die Arbeit selber. Auch anderen. Nun ist es wieder umgekehrt. Ist das einfach für mich? Nein, sicher nicht. Es ist sehr schwierig so. Denn ich kann mich nicht mehr geistig so bewegen, wie ich es gewohnt bin. Das liegt aber sicher auch daran, dass ich einfach noch zu wenig weiss. Denn ich arbeite in einem Gebiet, das ich nicht kenne. Und das enorm gross ist. Sprich für mich ist alles neu. Dazu kommen noch alle die anderen NT um mich herum. Auch das ist neu.
Alles in allem eine enorme Herausforderung. Eine die ich hoffe, doch noch meistern zu können. Auch wenn ich im Moment sehr unterfordert bin. Was ich so zugeben kann. Mein Arbeitgeber der weiss das. Aber wie es in grossen Konzernen so ist, ist es eben nicht einfach einen Neuling einzuarbeiten, der keine Ahnung hat und der erst noch Autist ist. Zwei Hürden die sie nehmen müssen. Ich muss damit klar kommen, das auch sie überfordert sind.
Naja, ist halt so. Jedenfalls versuche ich, dass mir nicht das Gleiche wie vor 6 Jahren passiert. Burnout. Nur diesmal eben Boreout. Das Ergebnis so denke ich, ist das Selbe.
Autisten sind meiner Erfahrung nach anfälliger auf Überforderung und Unterforderung. Sie reagieren extremer drauf als die meisten NT. Daher so denke ich, ist es schwieriger mit einem Autisten zu arbeiten. Besonders, wenn das nötige Wissen noch fehlt. Aber ich denke, das wir sich mit der Zeit geben. So hoffe ich. Ich jedenfalls versuche mein Bestes. Was nicht immer gelingt, aber versuchen kann ich es ja.
Auf der andere Seite denke ich, dass all die Begriffe sinnlos sind. Denn sie beschreiben Symptome. Zustände. Aber ist es manchmal nicht besser, einfach zu arbeiten und nicht zu viel darüber nachzudenken. Über Sinn oder Unsinn dessen was man gerade tut? Ich muss das selber üben. Denn ich kann genau das eben noch nicht. Vielleicht lerne ich es jetzt wieder neu. Wer weiss. Hoffen kann man ja immer. Und wenn man noch versucht, es besser zu machen, dann wird das schon was draus.

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