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Freitag, 4. November 2016

Asperger und das Nachdenken

Worüber denken Asperger nach? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Wer weiss schon, was andere Menschen denken? Nun, ich weiss aber, was ich denke. Worüber ich nachdenke.
Ich stelle dabei einen grossen Unterschied zu den NT fest. Sie befassen sich, mit was sie essen sollen. Was sie kaufen sollen oder einfach mit ihrer Angst vor weiss nicht was allem. Ich nicht.
Ich denke nach, wie ich ein besseres Leben leben kann. Wie ich anderen helfen kann. Wie ich Leiden verringern kann. Was der Unterschied zwischen NT und uns ist. Solche Gedanken halt. Sie beschäftigen mich fast den ganzen Tag.
Aber was ich sicher nicht mache, ist über die Vergangenheit nachdenken. So nach dem Motto, früher war alles besser oder hätte ich doch. Nein, das ist nicht mein Ding. Vergangen ist vergangen.
Sicher, ich denke am Abend über den Tag nach. Was gut war und was nicht. Wo ich denke, dass ich mich verbessern könnte. Aus meiner Sicht. Nicht, um den NT zu gefallen, sondern, dass mein Leben leichter wird. Die NT Welt ist ja schon genug komisch. Darüber wie komisch sie ist, denke ich nicht nach. Wieso? Weil ich sie eh nicht ändern kann. Aber mich kann ich ändern.
Ich stelle auch fest, dass meine Gedanken sich im Laufe der Zeit immer mal wieder stark ändern. Was mir vor 10 Jahren wichtig erschien, ist es heute nicht mehr. Dafür sind mir andere Dinge wichtig. Wie weniger Stress oder die Ernährung. Auch die innere Ruhe und wie ich sie finden kann.
Nachdenke ist für mich aber nicht einfach nur denken. Besonders am Abend nicht. Da habe ich meine Meditationszeit. Diese ist nicht so lang. Aber sie ist für mich wichtig. Da versuche ich, meinen Gedanken einfach auf eine Sache zu fokussieren. Zum Beispiel wie ich mich verbessern könnte. Oder wieso so viele Menschen leiden. Auch wenn sie es nicht zeigen. Wieso es so viel Leid auf der Welt gibt.
Sicher das löst das Problem nicht. Aber mir hilft es, die Welt besser zu verstehen. Auch anderen besser zu helfen. Denn ich verstehe sie besser. Oft denke ich, dass es bei meinen Gedanken gar nicht um mich geht. Dann versuche ich aber, sie auf mich und was ich will zu lenken. Was für mich nicht so einfach ist. Aber eine gute Übung.
Autisten so sagt man, denken viel. Sicher. Ich sage immer, was den NT ihre Emotionen sind, das sind die Gedanken für uns. Ob das stimmt weiss ich nicht. Bei mir ist es so. Meine Gedanken sind wie Emotionen. Ich stelle mir dies jedenfalls vor. Denn von Emotionen verstehe ich nicht viel. Habe es versucht, aber das kriege ich nicht auf die Reihe. Da ich es einfach nicht so kenne, wie die NT.
Dafür können die NT mit dem Denken wie ich es kenne, nicht viel anfangen. Sie sind halt nicht logisch sondern komisch. Was nicht schlechter ist, sondern nur anders. Es zu werten wäre falsch. Denn jeder Mensch ist so, wie er ist. Keiner hat das Recht jemandem vorzuschreiben was er fühlen oder denken soll. Was sicher ein wenig blauäugig gedacht ist. Die Realität ist anders, ich weiss. Aber das ist meine kleine heile Welt in der das eben möglich ist. Denn so sehe ich die NT anders. Nicht als komische Wesen die nur Angst haben, sondern als Menschen mit einem eigenen ICH. Mit eigenen Gedanken und Gefühlen.
Aber sie zu verstehen, wieso sie so sind, das schaffe ich nicht. Ich versuche aber, so gut ich kann, sie zu verstehen. Sie versuchen ja auch uns zu verstehen. Jedenfalls mit denen ich arbeite. Sie geben sich Mühe. Was sie denken, wenn sie mit mir sprechen weiss ich nicht. Fragen könnte ich sie, tue ich nicht. Denn ich denke, dass die Gedanken eines Menschen ihm allein gehören. Oder nach einem Sprichwort, die Gedanken sind frei. Was sie aber leider nicht mehr sind, wenn ich mir die Welt ansehe. Da wird gedacht, was andere denken. Wer nicht so denkt, wird bekämpft. Das wiederum lässt mich an der Empathie zweifeln. Was aber ein anderes Thema ist.

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