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Montag, 27. März 2017

Asperger und Altes loslassen

Neues ist immer so eine Sache für sich. Altes, das man lieb gewonnen hat, ist irgendwann nicht mehr. Man hat sich an so vieles gewöhnt und plötzlich ist es nicht mehr.
Altes loslassen, damit hatte ich früher mehr Probleme als heute. Denn damals wollte ich, unbewusst, dass sich nichts ändert. Die Schule sollte ewig gehen. Die Lehre. Matura, Studium. Die Arbeit. Und doch wollte ich, das sich immer mal wieder was ändert. Paradox. Ich weiss. Aber damals wusste ich nicht, wie mit Neuem umgehen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sich je was ändern könnte.
Heute ist das kein Problem mehr. Denn ich weiss, dass sich alles immer ändert. Das nichts ist, wie es war. Kein Tag ist wie der andere. Doch zu dieser Erkenntnis musste ich erst mal kommen. Was nicht einfach war. Aber ich habe in meinem Leben schon viele krasse Veränderungen erlebt. Das es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an kommt.
Da wo ich arbeite werden wir in den nächsten Tagen das Büro umstellen. Kaum einer sitzt mehr da, wo er sass. Also wieder eine Veränderung. Nur, diese kommt nicht einfach so. Wir wurden schon vor Wochen informiert. Nicht nur ich, sondern auch die NT. Denn auch sie haben damit so ihre Probleme. Müssen sich neu einstellen. Auf die neue Situation. Was auch für sie nicht einfach ist. Ich denke, dass ist nicht nur eine Sache, die Autisten was angeht, sondern auch NT. Ja, es ist doch menschlich das man am Alten hängt. An dem was man kennt. Oder nicht? Frag dich mal.
Ich jedenfalls habe in den letzten Wochen so einige Veränderungen erlebt. Nicht nur was meine Arbeit anbelangt, sondern auch privat. Denn, nach vielen vielen Jahren wurde mal wieder ein neues Auto fällig. Nur, ich hatte mit der Umstellung kein Problem. Klar, alles ist neu. Ungewohnt. Aber dennoch, es ist etwas, worauf ich mich freute und auch vorbereitet war. Denn ich habe es ja selber ausgesucht.
Und, Neues ist manchmal gar nicht so schlecht. Denn Altes kann auch eine Last sein. Kann mühsam sein. Auch wenn es einem liebt ist. So kann neues auch wieder neue Impulse geben. Neue Gedanken.
Nur, ich sehe das so. Ich weiss aber, das viele Menschen damit Probleme haben. Auch wenn sie dies so nicht aussprechen. Denn, auch NT wollen, das alles so bleibt wie es ist. Eine kleine Änderung und sie sind verwirrt. Sie die Sache mit WhatsApp. Das hat die NT voll aus dem Konzept gebracht. Sie machten so lange Stress, bis alles wieder war, wie es eben war. Da soll mal einer sagen, wir Autisten sind nicht flexibel. Können nicht mit Veränderungen umgehen. Können es den die NT? Nein. Auch sie können es nicht. Nur, bei uns wird doch immer so eine Theater darum gemacht. Dabei erleben ich gerade Autisten als flexibel. Sie sind es gewohnt, das sie sich neunen Gegebenheiten anpassen müssen.
Das grösste, was ich je loslassen musste, war mein altes Leben. Das loszulassen, war nicht einfach. Denn, die Diagnose hatte alles verändert. Ich war mit einem Male nicht mehr normal, sondern eben ein Behinderter. Heute kann ich sagen, das dies sicher die beste Veränderung in meinem Leben war. Das ich mein Leben, durch das Loslassen, endlich so leben kann wie ich will. Also hat Altes loslassen auch seine Vorteile. Manchmal muss man sie doch einfach akzeptieren und das Beste versuchen daraus zu machen.

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